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Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft e.V.

„Tatsachen sind aber auf die Dauer widerstandsfähiger als alle Theorien oder vielmehr ihre konservativen Vertreter, und so entsteht die Notwendigkeit, die alte Theorie entweder passend zu erweitern oder durch eine neue, angemessenere zu ersetzen.“ 

Ostwald, W.: Leitlinien der Chemie: sieben gemeinverständliche Vorträge aus der Geschichte der Chemie. Leipzig: Akad. Verlagsges., 1906, S. 153

Dem am Max-Planck-Institut für Kohleforschung in Mühlheim an der Ruhr als Direktor tätigen, 58-jährigen deutschen Chemiker Prof. Dr. Benjamin List wurde gemeinsam mit David MacMillan der Nobelpreis für Chemie 2021 für ihre unabhängig voneinander durchgeführten Arbeiten zur asymmetrischen Organokatalyse zuerkannt.

Benjamin List gilt als einer der Begründer der Katalyse mit organischen Katalysatoren (EnzymeFermente), die ohne Metallverbindungen aus-kommen. Insbesondere entdeckte er die Möglichkeit, die natürlich vorkommende Aminosäure Prolin als effizienten Katalysator für die Herstellung von optisch aktiven Produkten bei Reaktionen wie der Aldolreaktion einzusetzen. Er fand auch neue Methoden der textilorganischen Katalyse und der asymmetrischen Katalyse (ACDC). Asymmetrische Organokatalyse ist besonders wichtig bei bioaktiven organischen Verbindungen, wo es auf die Chiralität der Moleküle ankommt, wie etwa bei der Medikamentenherstellung.

 Wir, die Kollegen und Mitglieder der Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft gratulieren auf das Herzlichste zu dieser großen Auszeichnung!

Der Nobelpreis für Chemie ist einer der fünf von Alfred Nobel gestifteten Preise  (PhysikChemiePhysiologie oder MedizinLiteratur und für Friedensbemühungen), die „denen zugeteilt werden, die der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“ (aus dem Testament von Nobel). 

Im Auftrag der 1900 gegründeten Nobel-Stiftung wird der Preis alljährlich von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben und ist seit 2017 mit neun Millionen schwedischen Kronen (rund 887.000 Euro) dotiert. Die feierliche Überreichung erfolgt die feierliche Übergabe durch den schwedischen König am 10. Dezember, dem Todestag Nobels.

Der Nobelpreis für Chemie wurde bisher an 181 Wissenschaftler vergeben. Der erste Preisträger 1901 war der Niederländer Jacobus Henricus van ’t Hoff. Im Jahr 1909 erhielt der in Leipzig lehrende und forschende Wilhelm Ostwald den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über die Katalyse sowie seine Untersuchungen über Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten. Insofern rundet sich mit Benjamin List der Kreis um die Katalyse.

 

(Quellen: Max-Planck-Gesellschaft - Sonder-Newsletter für Kuratoriumsmitglieder, Spektrum der Wissenschaft (spektrum.de), Wikipedia)