Wilhelm Ostwald hinterließ zu vielen
Wissensgebieten und Themen ein umfangreiches wissenschaftliches Schrifttum.
Paul Walden gibt zum 25jährigen Doktorjubiläum von Wilhelm Ostwald im Jahre
1903 den Umfang der wissenschaftlichen Schriften mit ca. 20.000 Lexika-Seiten
an. Bis zum Tode des Gelehrten im Jahre 1932 dürfte sich dieser Umfang mehr als
verdoppelt haben. Grete Ostwald stellte bereits vor über 50 Jahren eine Liste
von mehr als 200 Periodika zusammen, mit denen ihr Vater zusammen arbeitete.
Die Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft hat inzwischen zwei Bände eines
Gesamtschriftenverzeichnisses veröffentlicht. Der erste Band enthält etwa 1100
Titel selbstständiger und unselbstständiger Schriften bis 1932. Der zweite Band
umfasst ca. 6000 Referate und Buchbesprechungen. Geplant ist ein dritter Band
mit Übersetzungen, Patentschriften, Herausgeberschaften, Publikationen aus dem
Nachlass und Nachträgen zum ersten Band.
Wilhelm Ostwald schrieb fast druckfertig,
seine Manuskripte weisen nur sehr wenige Korrekturen auf. In seiner
Autobiografie stellt Wilhelm Ostwald fest, dass ihm das Schreiben keinerlei
Schwierigkeiten bereitet habe. Der Eigenbau-Federhalter sollte nur einen
hinreichend großen Tintenvorrat aufnehmen und die selbst hergestellte Tinte
schnell trocknen, um ein zügiges Arbeiten zu ermöglichen. Später benutzt
Wilhelm Ostwald auch eine Schreibmaschine. Er vermerkt, dass er das
gleichmäßige Klappern der Tasten wie Musik erfahre und Vergnügen bereite.
Zeitweise besprach Wilhelm Ostwald auch ein Diktiergerät, die Bearbeitung der
Wachswalzen oblag einem Sekretär.
Über seine Publikationen bürgerte sich das
Urteil ein, dass sein schriftstellerisches Schaffen nicht oder nur schwer
überschaubar sei. Tatsächlich liegt eine der Schwierigkeiten in der
Vielseitigkeit des Gelehrten, denn neben Schriften zur Physikalischen und
Allgemeinen Chemie finden sich Veröffentlichungen zu deren Anwendung in den
Naturwissenschaften, den technischen Wissenschaften und der Medizin. Unter
anderem aus der physikalischen Chemie leitet Wilhelm Ostwald auch seine
Naturphilosophie ab und wendet den „energetischen Imperativ" auf
Ethik, Wissenschaftsgeschichte und -theorie, Organisationswissenschaft und
Persönlichkeitsforschung, Pädagogik und Linguistik an. Auch die Studien Wilhelm
Ostwalds zur Farben- und Formenlehre, der Malerei und zur Kunsttheorie gehören
dem rationalen Weltverständnis des Chemikers an.
Die vollständige Erfassung bereitet auch
deshalb Schwierigkeiten, weil Aufsätze und Vorträge in Zeitschriften und
Sammelbänden, gelegentlich auch in selbstständigen Ausgaben des populären
Wissenschaftlers, mehrfach abgedruckt worden sind. Die Bücher von Wilhelm
Ostwald erschienen nicht selten in mehreren, häufig ergänzten und überarbeiteten
Auflagen. Viele davon sind ganz oder in Teilen in andere Sprachen übersetzt
worden.
Verzeichnis
1.
Titelliste der
von Wilhelm Ostwald verfassten eigenen Bücher,
einschließlich der Nachauflagen und Über
setzungen in andere Sprachen (Auswahl)
2.
Von Wilhelm
Ostwald gegründete Zeitschriften und Reihen, von ihm herausgegebene
Bücher sowie
Übersetzungen (Auswahl)
3. Nachgelassene und unveröffentlichte Manuskripte
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