Außerhalb der Hochschul- und Forschungsstandorte gibt es in Deutschland sicherlich nur wenige Stätten, die so eng mit Wissenschaft verbunden sind, wie der Landsitz Energie in Großbothen.
Wilhelm Ostwald hatte als junger Leipziger Professor
das Muldental während einiger Sommeraufenthalte
in Grimma und von Malfahrten kennen und lieben gelernt. So nimmt es
nicht wunder, dass er im Juli 1901
ein Sommerhaus in Großbothen erwirbt. Dort lebt im Sommer die Familie, solange
er im Semesterbetrieb in Leipzig bleiben musste.
Ab
1906 ist Großbothen der Wohnort der Familie. Wilhelm Ostwald vergrößert
schrittweise bis 1921 das Grundstück durch Zukäufe auf etwas über sieben
Hektar. Im Laufe der Zeit entstehen fünf Gebäude. Die Gestaltung des Parks, die
Wege und Blumenrabatten gehen nach Aussage seiner Tochter Grete im wesentlichen auf Ostwald zurück. In ihrem Buch Wilhelm
Ostwald - Mein Vater beschreibt sie, dass er auch selbst zur Hacke griff und
körperlich arbeitete, um sich eine Abwechslung zu seiner wissenschaftlichen
Arbeit zu verschaffen. Wissenschaftler aus aller Herren Länder waren zu Gast in
Großbothen. Die Post richtete einen eigenen Briefkasten ein und mit der
Aufschrift: Deutschland, Landsitz Energie, hatte ein Brief gute Chancen auf
richtige Beförderung.
Im Jahre 2005 wird der Landsitz mit dem Titel „Historische Stätte
der Chemie" gewürdigt, weil er ein Teil des
wissenschaftlichen und kulturellen Erbes und ein „Gesamtkunstwerk"
ist. Im Steinbruch befindet sich die Grabstätte der Familie Ostwald.
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Zur Geschichte des Landsitzes:
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Waldhaus
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