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Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft e.V.

„Sinn und Bedeutung der Wissenschaft lassen sich vollständig durch die Definition erschöpfen, daß sie uns befähigt, die Zukunft vorauszusehen. … Unsere Herrschaft über die Natur, die uns erst ein menschenmäßiges Leben ermöglicht, besteht aber nicht darin, daß wir der Natur unseren Willen aufzwingen: dies können wir nicht; sondern sie besteht darin, daß wir wissen, wie die Natur selbst sich unter gegebenen Bedingungen verhalten wird.“

Wilhelm Ostwald, Die Forderung des Tages. Leipzig 1910, S. 202

 

Lenz, Arnher; Mueller, Volker (Hrsg.): Wilhelm Ostwald: Monismus und Energie. Neu-Isenburg, 2012

Verlagstext: Mit seiner „Energetik“ entwickelte der Chemiker Wilhelm Ostwald eine philosophische Lehre. Bereits 1890 vertrat der spätere Vorsitzende des Deutschen Monistenbundes die Auffassung, Energie sei die Primärsubstanz und Materie eine besondere Erscheinungsform derselben. Auf seinen Energiebegriff wollte er auch die ökonomischen Wissenschaften und die Kulturwissenschaften gründen. Die logische Konsequenz aus Ostwalds naturwissenschaftlichen Erkenntnissen ist sein energetischer Imperativ: „Vergeude keine Energie. Verwerte und veredle sie!“ Die praktischen Auswirkungen seines bewussten energetischen Handelns – heute würde man sagen: seines Bemühens um Nachhaltigkeit – besitzen eine gesamtgesellschaftliche Dimension, die sich erst im 21. Jahrhundert vollständig entfaltet. Mit seinem energetischen Imperativ sowie vielen seiner „Weltprojekte“, die ebenfalls in diesem Buch vorgestellt werden, war Ostwald seiner Zeit voraus. Die globale wirtschaftliche, ökologische und kulturelle Bedeutung seiner Forderung wirkt heute unübersehbar. Im Kern bleibt Ostwalds ganzheitliche Betrachtung und wissenschaftliche Naturerkenntnis der Welt, seine monistische Weltanschauung mittels seiner Energetik von herausragender Bedeutung.

Beiträge u. a. Arnher E. Lenz, Volker Mueller, Wladimir Reschetilowski, Andreas Braune und Jan-Peter Domschke