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Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft e.V.

„Der Weg nun, auf welchem die größte aller technischen Fragen, die Beschaffung billiger Energie, zu lösen ist, dieser Weg muss von der Elektrochemie gefunden werden. Haben wir ein galvanisches Element, welches aus Kohle und dem Sauerstoff der Luft unmittelbar elektrische Energie liefert, ... dann stehen wir vor einer technischen Umwälzung, gegen welche die bei der Erfindung der Dampfmaschine verschwinden muss.“ 

Ostwald, W.: Die wissenschaftliche Elektrochemie der Gegenwart und die technische der Zukunft. Z. physik. Chem. 15 (1894), S. 409

Barbara Gronau (Hg.): Szenarien der Energie. Zur Ästhetik und Wissenschaft des Immateriellen.    

Bielefeld: transcript Verlag 2012 (Edition Kulturwissenschaft 8) 246 Seiten, ISBN 978-3-8376-1689-7

Die Beiträge in diesem Sammelband enthalten Überlegungen zu Szenarien in den Kunst- und Kulturwissenschaften, die das Flüchtige und Immaterielle „rahmen und ausstellen“, das heißt, Energiephänomene zugrunde legen. Fast ohne Ausnahme beziehen sich die Autorinnen und Autoren der Publikation auch auf Gottfried Wilhelm Leibniz, Julius Robert Mayer und Wilhelm Ostwald. Die Vielzahl der Schlagworte (Energie, Körper, Technikgeschichte, Wissenschaftsgeschichte, Entropie, Übertragung, Wahrnehmung, Inszenierung, Kulturgeschichte, Theater, Theaterwissenschaft, Cultural Studies, Tanz, Kulturwissenschaft) zeigt allerdings an, dass in diesem Buch der Energiebegriff in sehr unterschiedlicher Weise benutzt wird. Der Sammelband dürfte die an ästhetischen und naturtheoretischen Fragen Interessierten in vielfältiger Weise zum Nachdenken anregen, wenn auch deutlich wird, dass die Brücke zur Naturwissenschaft und selbst zum „Energetismus“ von Wilhelm Ostwald wohl erst noch zu bauen ist. Dazu wäre allerdings die Rezeption naturwissenschaftlicher Erkenntnisse oder aus ihr abgeleiteter naturphilosophischer Überlegungen weit mehr „auf den Begriff“ zu bringen, um mit Hegel zu sprechen.