Wilhelm Ostwald
(1853-1932)
"Vergeude keine Energie - verwerte sie"
Ostwald, W.: Der energetische Imperativ. Leipzig, 1912, S. 85
Thema: Poröse Materialien für Gas und Energiespeicherung
Referent: Prof. Dr. Kaskel, TU Dresden, Fraunhofer IWS
Poröse Materialien spielen eine Schlüsselrolle in der Energiespeicherung, Katalyse, für Gasadsorptionsprozesse bis hin zur Biologie und Sensorik. In den letzten Jahren wurden enorme Fortschritte im rationalen Design poröser Materialien erzielt. So können beispielsweise metallorganische Gerüstmaterialien heutzutage nach dem Baukastenprinzip aufgebaut werden und erreichen spezifische Oberflächen von bis zu 7000 m2/g. Zudem ist es möglich, die Porengrößen im Bereich von 10-10 bis 10-8 m sehr gezielt zu steuern. Die in Dresden entwickelten Materialien gehören dabei mit bis zu 6400 m2/g zu den Spitzenreitern. Sie haben enorme Gasaufnahmekapazitäten und werden als Speichermedien für Erdgas in Automobilen diskutiert sowie für effizientere Gastrennverfahren. Poröse Kohlenstoffmaterialien mit im Bereich weniger Nanometer maßgeschneiderten Porengrößen gelten als vielversprechende Elektrodenmaterialien in Batterien. Insbesondere die Lithium-Schwefel-Batterie, welche auch am Fraunhofer IWS maßgeblich entwickelt wird, erreicht gravimetrische Energiedichten von bis zu 350 Wh/kg. Zudem sind hierarchische poröse Materialien leistungsfähige Komponenten in Kondensatoren und Katalysatoren. Neben materialtechnischen Anwendungen spielt die Bereitstellung nanoporöser wohldefinierter Modellmaterialien eine Schlüsselrolle für das Verständnis von Gas-Feststoffinteraktionen. In den letzten Jahren konnte so neuartige Phänomene beobachtet werden, welche auch aus grundlegender Sicht einzigartig sind.
Achtung:
Der geplante Vortrag von Prof. Strohbusch "Elementare Teilchen" ist auf den 27.08.2016 verlegt worden.