Wilhelm Ostwald
(1853-1932)
„Fragt man mich, worin ich den Hauptgedanken der Energetik sehe, so muss ich als solchen die Erkenntnis bezeichnen, dass neben und über den allgemeinen Begriffen Ordnung, Zahl, Größe, Zeit und Raum der Begriff der Energie einzuführen ist als der nächst folgende Allgemeinbegriff.“
Ostwald, W.: Lebenslinien: eine Selbstbiographie. Bd. 2. Berlin: Klasing, 1927, S. 168
"Aerogele- Luftige Brücke zwischen Nano- und Makrowelt"
Vortrag von Prof. Dr. Alexander Eychmüller (TU Dresden)
Die Eigenschaften von Nanopartikeln unterscheiden sich zum Teil deutlich von denen makroskopischer Festkörper. Wie verändern sich diese „Nanoeigenschaften“, wenn man aus den Nanoteilchen große, einfach handhabbare Objekte herstellt? Diese Herstellung ist uns in jüngerer Zeit gelungen und führt beispielsweise zu ungeordneten Überstrukturen, die Dimensionen vom Mikrometer- bis zum Zentimeterbereich annehmen können. Es zeigt sich beispielsweise, dass sich hochporöse makroskopische Festkörper aus Halbleitermaterialien wie beispielsweise CdTe herstellen lassen, wobei aber einige der optischen Eigenschaften der Nanopartikel erhalten bleiben.
Der Vortrag beschäftigt sich mit einigen grundlegenden Überlegungen zur Stabilität von kolloidalen Lösungen, mit deren Überführung in gelartige Zustände sowie deren superkritische Trocknung, die letztlich zu dreidimensionalem selbsttragenden Netzwerken, sogenannten Aerogelen führen.
Der Vortrag versucht, exemplarisch die Entwicklung eines sehr aktuellen Forschungszweiges nachzuzeichnen, ausgehend von ersten, tastenden Schritten hin zu einem robusten und breiten Betätigungsfeld und beinhaltet daher auch Aspekte, die über das engere Thema hinaus von wissenschaftshistorischem wie -organisatorischem Interesse sein können.