Wilhelm Ostwald
(1853-1932)
„Fragt man mich, worin ich den Hauptgedanken der Energetik sehe, so muss ich als solchen die Erkenntnis bezeichnen, dass neben und über den allgemeinen Begriffen Ordnung, Zahl, Größe, Zeit und Raum der Begriff der Energie einzuführen ist als der nächst folgende Allgemeinbegriff.“
Ostwald, W.: Lebenslinien: eine Selbstbiographie. Bd. 2. Berlin: Klasing, 1927, S. 168
Am 13. Dezember 2018 findet im Hörsaal des Wilhelm-Ostwald-Instituts für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Leipzig, Linnéstr. 2, 04103 Leipzig, der nächste Vortrag in der Reihe der Ostwald-Gespräche statt. Beginn der Veranstaltung ist 17:00 Uhr. Es spricht Herr Prof. Dr. Athanassios Giannis vom Institut für Organische Chemie der Universität Leipzig zum Thema "Pfeilgifte, Sprengstoffe und Süßes Vitriol: Von der Tragödie zur Therapie".
Natürliche Gifte wie zum Beispiel Schierling wurden bereits seit der Frühzeit der menschlichen Gesellschaft sowohl für kriminelle Zwecke, zur bewussten Tötung als auch bei der Jagd verwendet. Sprengstoffe wurden seit dem 13. Jahrhundert für ähnliche Zwecke benutzt. Die Entdeckung des Ammoniumnitrats im 18. Jahrhundert und auch die des Nitroglycerins sind wichtige Meilensteine auf diesen Gebieten.
Allerdings haben Gifte wie Curare, Morphin, Cocain etc. und die diversen Sprengstoffe aber auch wesentlich zur Entwicklung der modernen Medizin beigetragen insbesondere in den Bereichen Anästhesie, Operative Medizin und Kardiologie.
Im Rahmen des Vortrages werden die historischen und naturwissenschaftlichen Hintergründe dieser Entwicklung besprochen und der Beitrag der Gifte und Sprengstoffe in der Klinischen Medizin diskutiert.