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Wilhelm-Ostwald-Gesellschaft e.V.

„Sinn und Bedeutung der Wissenschaft lassen sich vollständig durch die Definition erschöpfen, daß sie uns befähigt, die Zukunft vorauszusehen. … Unsere Herrschaft über die Natur, die uns erst ein menschenmäßiges Leben ermöglicht, besteht aber nicht darin, daß wir der Natur unseren Willen aufzwingen: dies können wir nicht; sondern sie besteht darin, daß wir wissen, wie die Natur selbst sich unter gegebenen Bedingungen verhalten wird.“

Wilhelm Ostwald, Die Forderung des Tages. Leipzig 1910, S. 202

 

Terminkalender

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142. Ostwald-Gespräch
Dienstag 08 Oktober 2019, 05:00pm - 07:00pm
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Am 8. Oktober 2019 findet im Besprechungsraum "Justus von Liebig" im Haus 4 des Universitätsklinikums Leipzig, Liebigstraße 20, 04103 Leipzig, der nächste Vortrag in der Reihe der Ostwald-Gespräche statt. Beginn der Veranstaltung ist 17:00 Uhr. Es spricht Frau Prof. Dr. Evamarie Hey-Hawkins, Institut für Anorganische Chemie der Universität Leipzig, zum Thema "Neutronen gegen Krebszellen".

 

In Deutschland ist Krebs die zweithäufigste Todesursache nach den Herz-Kreislauf-Erkrankungen und demzufolge ein der größten Herausforderungen, die an die Medizin gestellt sind. Die gegenwärtigen Behandlungsmethoden von Krebs sind die Entfernung des sichtbaren Tumorgewebes bei lokal begrenzten Tumoren durch chirurgische Techniken, die Strahlentherapie sowie die Chemotherapie. Letztere dienen in der Hauptsache der Bekämpfung verbleibender metastatischer Tumorzellen und zielen auf die verglichen mit normalen Zellen höhere Wachstumsraten von Tumorzellen ab. Der meist unselektive Wirkungsmechanismus von Chemotherapeutika ruft jedoch zum Teil massive Nebenwirkungen hervor.

Ein hochinteressantes Verfahren zur selektiven Zerstörung von Tumorzellen in Gegenwart von gesunden Zellen ist die Bor-Neutroneneinfang-Therapie (englisch: Boron Neutron Capture Therapy, BNCT). Diese neuartige Methode beruht auf der Anreicherung bestimmter wasserlöslicher, nicht-toxischer 10Bor-Verbindungen in Krebszellen und deren anschließender, äußerlichen Aktivierung durch thermische Neutronen. Das eigentliche Cytotoxin stellen dann die Zerfallsprodukte des Bors dar. Das sind energiereiche 4He- und 7Li-Teilchen, die eine Reichweite von weniger als 10 µm besitzen. Das entspricht in etwa einem Zelldurchmesser. Für eine effiziente BNCT muss jedoch Bor selektiv in die Tumorzellen transportiert werden (ca. 20–30 µg Bor pro g Tumorgewebe), während das umliegende gesunde Gewebe weitgehend borfrei bleiben sollte. Der Vortrag stellt diese neuartige und äußerst interessante therapeutische Methode vor sowie die aktuellen Forschungen, um in Kooperation mit Biochemikern und Molekularbiologen selektive, wasserlösliche Bortransportsysteme mit hohem Borgehalt zu entwickeln.

  

Die Veranstaltung ist kostenfrei.